Das Präventionspotenzial der persönlichen Schutzausrüstungen bleibt weitgehend ungenutzt, weil sie nicht zur Anwendung kommen. Dafür sind vielschichtige Gründe verantwortlich, sodass punktuellen Maßnahmen bisher kaum dauerhafter Erfolg beschieden war. Ziel: Entwicklung einer gesamtheitlichen interdisziplinären Strategie (v. a. Auswahl, betriebliche Einführung, Mitarbeiterinformation und -motivation) und Ausführung in Form branchenspezifischer Leitfäden für Arbeitgeber, Vorgesetzte, Arbeitsschützer und Mitarbeiter.
Organisationsanalysen, Beobachtungen, Befragungen von PSA-Herstellern und in 45 Betrieben aus 3 Branchen (Bergbau, Bau, Chemie), Soll-Ist-Vergleich; Leitfaden-Entwurf; Evaluation in 30 Betrieben (in 2 Phasen) Leitfadenkonzept und Musterbeispiele nach ganzheitlichem integrativem Ansatz (technische, organisatorische und verhaltensbezogene Maßnahmen) unter Anwendung motivationspsychologischer Erkenntnisse. Als wesentliche Parameter der PSA-Akzeptanz werden dabei berücksichtigt: Bedarfs- und zielgruppengerechte Gestaltung, Tragekomfort, Kenntnis der Gefährdung, minimale Behinderung der Arbeitsausführung, zeitgemäßes Aussehen, betriebliche Leitlinien und ihre Bekanntheit, konsequente Durchsetzung, Vorbildverhalten, teilnehmeraktivierende Methoden der Informationsvermittlung. Die Leitfäden folgen einem systematischen Ablauf; eine branchen- und zielgruppenspezifische Gestaltung dient der notwendigen Identifikation der Angesprochenen mit Inhalten/Aufgaben. Das Leitfadenkonzept und die vorgestellten Musterbeispiele bedürfen zu ihrer Verbreitung und Anwendung noch einer professionellen Layout-Gestaltung sowie einer systematischen effektiven Werbestrategie und Vertriebslogistik.
Ende der Forschungsarbeiten: 12 / 1996
Forschende Institution:
Diagnose & Transfer, München