GENESIS-UV beruflich

Ein Foto welches zwei Winzer bei der Arbeit abbildet

Winzer während der Messkampagne mit dem elektronischen Datenloggerdosimeter von GENESIS-UV
Bild: IFA

Zur Messung der beruflichen solaren UV-Exposition wurde das Messsystem GENESIS-UV entwickelt, das seit 2014 für jährliche Messkampagnen genutzt wird. Zudem wurden in den Jahren 2020 und 2021 Messungen der UV-Belastung in der Freizeit durchgeführt.

Im Rahmen der Messungen zu UV-Exposition erhalten die Teilnehmenden eine Einheit des Messsystems GENESIS-UV, das im Wesentlichen aus einem elektronischen Datenlogger-Dosimeter und einem Tablet-PC besteht. Das System ist so programmiert, dass es während der relevanten Stunden am Tag automatisch Daten aufnimmt, standardmäßig von 07:30 bis 17:30 Uhr. Am Ende einer Arbeitswoche schließen die Teilnehmenden das Dosimeter an den Tablet-PC an. Die verschlüsselte Datenübertragung findet via UMTS oder WLAN an einen zentralen Datenbankserver statt. Hier werden die Daten gespeichert und an das IFA weitergeleitet. Dort erhält man so wochenaktuelle Messwerte aus allen Regionen Deutschlands und kann technische Fehler nach Sichtung der Daten direkt erkennen. Sollte am Wohn- oder Einsatzort keine Internet- oder UMTS-Verbindung vorhanden sein, werden die Daten auf dem Tablet-PC gespeichert. So ist auch ein völlig autonomer Betrieb des Systems mit einzelnen Einheiten möglich. Mit dem Messsystem GENESIS-UV hat das IFA die Möglichkeit für dezentrale Messungen der solaren UV-Exposition in nationalen und internationalen Kampagnen beliebiger Größe geschaffen.

Im Rahmen der DGUV-Messkampagnen mit GENESIS-UV wurden detaillierte Belastungsdaten für die verschiedensten Tätigkeiten im Freien gesammelt und ausgewertet. Seit 2014 trugen dazu 800 Beschäftigte unterschiedlicher Berufe jeweils von Anfang April bis Ende Oktober Dosimeter am Oberarm, um die Strahlung zu messen. Dabei kamen bislang über 3 Milliarden valide Datensätze zusammen, die weit über 80 000 Messtagen entsprechen. Eine besondere Bedeutung kommt in Hinblick auf die individuelle Exposition dem Tätigkeitsprofil zu. Es beschreibt, welche Tätigkeiten und Aufenthalte im Freien oder einem Fahrzeug zur Exposition beitragen - auch im Hinblick auf die Gefährdungsbeurteilung. Zudem ermöglicht das Tätigkeitsprofil, die durchschnittliche Arbeitszeit im Freien abzuschätzen.

Liste und Profile bislang untersuchter Berufe und Tätigkeiten

Jedem bislang mit GENESIS-UV untersuchten Beruf ist ein Tätigkeitsprofil hinterlegt, das einen Bezug zur Exposition gegenüber der solaren UV-Strahlung besitzt. Die arbeits- und expositionsrelevanten Informationen wurden hierfür mit dem im IFA entwickelten GENESIS-CODE strukturiert.

Aktuelle Ergebnisse

Die Messergebnisse aus den Jahren 2014 bis heute sind vollständig ausgewertet und veröffentlicht.

In Deutschlang ging man bisher davon aus, dass eine intensive Belastung durch solare UV-Strahlung für Beschäftigte im Freien dann vorliegt, wenn sie zu mehr als 75% ihrer Arbeitszeit im Freien tätig sind und somit besonderer Aufmerksamkeit in Bezug auf Präventionsmaßnahmen unterliegen. Durch Analyse der im Rahmen der GENESIS-UV erhaltenen Messdaten zur beruflichen UV-Exposition konnte diese Definition aktualisiert werden.


Graphik die das Funktionsprinzip von GENESIS-UV darstellt

Funktionsprinzip des Messsystems GENESIS-UV. Alle Teilnehmenden werden mit einer Einheit ausgestattet, die autonom messen kann. Am Ende einer Arbeitswoche werden die Daten mittels UMTS- oder Internetverbindung an einen Datenserver im Internet übertragen, dort gesammelt und dann zum IFA weiterübermittelt. Dort werden also wochenaktuell Messdaten empfangen.
Bild: IFA


Ansprechperson

Claudine Strehl, M. Sc.

Arbeitsgestaltung, Physikalische Einwirkungen

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