Unter Degradation versteht man bei Schutzhandschuhen die schädliche Veränderung einer oder mehrerer Eigenschaften des Materials durch Chemikalienkontakt. Diese Materialermüdung kann sich z. B. durch Aufquellen, Auflösung, Versprödung oder Verfärbung zeigen.
Nach DIN EN 374-4 wird der Widerstand eines Schutzhandschuhmaterials gegen Degradation durch eine flüssige Chemikalie bestimmt, indem die Veränderung der Durchstichfestigkeit des Materials nach ständigem Kontakt der Außenfläche mit der beanspruchenden Prüfchemikalie gemessen wird. Die Prüfung gilt für Handschuhe aus natürlichem oder synthetischem Polymer. Gefütterte Handschuhe können unbrauchbare Messergebnisse liefern.
Für alle Chemikalien, mit denen die Permeationsprüfung durchgeführt wird, muss auch ein Ergebnis der Degradationsprüfung ermittelt und in der Benutzerinformation angegeben werden.
Polanz, O.; Paszkiewicz, P.: Praxisnahe Auswahl von Chemikalien-Schutzhandschuhen – ein neuer Ansatz (PDF, 456 kB, nicht barrierefrei) . Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft 63 (2003) Nr. 10, S. 410-412