Stäube - Fasern

Microskope im Labor

Stereo- und Phasenkontrastmikroskop zur Identifizierung von Asbest mit gekoppelter digitaler Bilderfassung
Bild: IFA

Im Bereich "Stäube - Fasern" der Abteilung Chemische und biologische Einwirkungen analysieren zwei Arbeitsgruppen in Luft- und Materialproben einerseits Stäube und deren mineralische Inhaltsstoffe und auf der anderen Seite Fasern.

Stäube

Schwerpunkt der Arbeiten ist die Bestimmung der Konzentration von alveolengängigen (A-Staub), einatembaren (E-Staub) und Holz-Stäuben mittels Wägung. Als Einzelstoffe werden in den Stäuben Quarz (Röntgendiffraktion, Fourier-Transform-Infrarotspektrometrie – FTIR), Dieselmotoremissionen (Coulometrie) sowie amorphe Kieselsäuren und Talk (FTIR) bestimmt. Mittels Röntgendiffraktion erfolgt auch die Analyse von Cristobalit, Tridymit, Siliciumcarbid und Grafit. Mit Sedimentationsanalysen und Lasergranulometrie werden Korngrößenverteilungen und Anteile definierter Kornfraktionen von Materialproben und abgelagerten Stäuben bestimmt. Die qualitative Zusammensetzung von abgelagerten Stäuben wird mit phasenkontrastmikroskopischen Verfahren analysiert. In Kombination mit qualitativen FTIR- und Röntgenbeugungsanalysen lässt sich die stoffliche Zusammensetzung von Stäuben unbekannter Zusammensetzung ermitteln.

Fasern

Die Ermittlung der Konzentration alveolengängiger Fasern – sog. WHO-Fasern (Länge > 5 µm, Durchmesser < 3 µm, Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis > 3:1) – mit rasterelektronenmikroskopischen (REM) und lichtmikroskopischen Verfahren ist die Hauptaufgabe in der Arbeitsgruppe. Mittels REM-EDX-Auswertungen werden Asbest-, Mineralwolle-, Aluminiumsilikat-, Aluminiumoxid-, Siliciumcarbid- und Talk-Fasern identifiziert und deren Konzentration ermittelt. Zur Identifizierung und Unterscheidung von Asbest und anderen Fasern in mineralischen Rohstoffen wurde ein inzwischen im technischen Regelwerk etablierter Kriterienkatalog entwickelt. Daneben werden Produktfaserkonzentrationen verschiedener anorganischer Fasern ermittelt. Zur Beurteilung einer möglichen Asbestgefährdung in Sanierungsbereichen werden Materialproben auf Asbest und andere Faserarten hin analysiert.

Neben diesem Arbeitsfeld wurden in den letzten Jahren auch Methoden zur Zählung von Tonerpartikeln in der Luft (Phasenkontrastmikroskopie) und zur Ermittlung der Konzentration von Carbon Nanotubes (REM-EDXA) entwickelt.