Zu Projekten des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) liegen neue Veröffentlichungen, Zeitschriftenaufsätze oder Broschüren vor. Veröffentlichungen können kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Weitere Forschungsprojekte des IFA sind online verfügbar.
Um die Transparenz der Forschung und Forschungsförderung der gesetzlichen Unfallversicherung und den Stellenwert von Forschung mit Berufskrankheiten-Relevanz in der öffentlichen Wahrnehmung weiter zu erhöhen, wurde Anfang 2021 eine Berichtspflicht eingeführt (§ 9 Abs. 8 SGB VII). In dem vorliegenden Bericht gibt die Unfallversicherung einen Überblick über die gesamte von der GUV geförderte oder durchgeführte Forschung auf dem Gebiet der Berufskrankheiten im Jahr 2023.
Zinnorganische Verbindungen (OZV) zählen zu den am häufigsten verwendeten metallorganischen Verbindungen und werden seit vielen Jahrzenten in diversen Industriebereichen eingesetzt. Die berufsbedingte Exposition gegenüber OZV stellt ein großes Risiko für die Beschäftigten dar. Da es derzeit noch keine Messverfahren zur Speziation von OZV bei der Überwachung der Luft am Arbeitsplatz gibt, beschreibt ein Artikel der Zeitschrift Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft eine Studie zur Entwicklung einer analytischen Trennmethode für elf regulierte OZV mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (HPLC-ICP-MS).
Die Bestimmung von Cristobalit in Stäuben von Arbeitsplätzen wird mit den etablierten röntgendiffraktometrischen (XRD) und infrarotspektroskopischen (FTIR) Analysenverfahren durchgeführt. Die Beschaffenheit von Cristobalit zeigt in technischen Materialien und Stäuben jedoch erkennbare Variationen, die die analytische Bestimmung beeinflussen. Vor allem das häufig parallel vorhandene amorphe Siliziumdioxid (SiO2) stellt die Analytik vor Herausforderungen. In einem Artikel der Zeitschrift Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft wurde eine Masterarbeit vorgestellt, die prüft, ob die Verfahren durch Änderung der Aufbereitung der Proben und der Vorgehensweise bei der Auswertung optimiert werden können.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind aromatische organische Verbindungen, die bei unvollständigen Verbrennungsprozessen entstehen und zum Teil kanzerogene und mutagene Eigenschaften aufweisen. Bislang liegt der Fokus der PAK-Analytik im Arbeitsschutz auf den 16 von der EPA priorisierten PAK, die hauptsächlich Verbindungen in der Größenordnung von zwei bis fünf Ringsystemen beinhalten. Von weiteren höhermolekularen PAK geht jedoch ebenfalls ein hohes kanzerogenes Risiko aus, daher werden auch diese Analyten immer häufiger in der Routine- und Auftragsanalytik berücksichtigt. Ein Artikel der Zeitschrift Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft beschreibt eine etablierte Extraktionsmethode für PAK von Filtern, die um zusätzliche höhermolekulare PAK erweitert und optimiert wurde.