Ringversuch Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) mit Thermodesorption

Teilnehmende an der Prüfgasstrecke

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Ringversuch an der Prüfgasstrecke im IFA
Bild: IFA

Der Ringversuch wird alternativ mit eigener und ohne eigene Probenahme angeboten. Die Teilnehmenden können wählen, ob sie die Probenahme für flüchtige organische Verbindungen (VOC) selbst durchführen oder sich die zuvor selbst konditionierten und durch das IFA beaufschlagten Thermodesorptionsröhrchen zusenden lassen [1].

Der Ringversuch umfasst zwei Versuchsreihen mit den gleichen Stoffen in den Prüfgasgemischen in unterschiedlichen Konzentrationen. Ein Prüfgasgemisch kann aus bis zu zehn Stoffen bestehen (Beispiele siehe Tabelle unten). Zum Ausschluss eines Anlagenblindwerts erfolgt zu Beginn eine Probenahme aus dem Grundgas der Prüfgasstrecke, ohne Zudosierung der Analyten*.

Die Stoffauswahl ist den Fragenstellungen zur Raumluftqualität in Innenräumen angepasst und deckt typischerweise an Innenraumarbeitsplätzen vorkommende Gefahrstoffe ab. Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe im Prüfgas werden in einem Bereich von 10 bis 200 µg/m3 liegen. Die Analyse soll gaschromatographisch mit Thermodesorption nach DIN EN ISO 16017-1 [2], DIN EN ISO 16000-6 [3] oder IFA-Arbeitsmappe, Kennzahl 8936 [4] erfolgen.

Die quantitative Auswertung soll stoffbezogen erfolgen, d. h., bitte geben Sie die Ergebnisse nicht als Toluoläquivalent an [5].

*Blindwertkorrektur:
Nach den Erfahrungen des IFA ist der Anlagenblindwert in der Regel zu vernachlässigen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei Thermodesorptionsröhrchen vereinzelt und nicht reproduzierbar Stoffe nachgewiesen werden, die einen Blindwert vortäuschen können.
Das IFA analysiert je Versuch mehrere Anlagenblindwertproben. Sollte dabei ein signifikanter Anlagenblindwert auftreten, werden die Teilnehmenden umgehend per E-Mail informiert.
Eine Anlagenblindwertkorrektur anhand der eigenen Blindwertproben soll nur nach Rücksprache mit dem IFA erfolgen und auch nur dann, wenn die aufgetretenen Stoffkonzentrationen eindeutig und reproduzierbar auf die eigenen Röhrchen zurückgeführt werden können.


Beispiele für die Stoffauswahl

Stoffgruppe Stoffe
Alkane n-Decan, n-Dodecan, n-Heptan, n-Hexadecan,
n-Hexan, n-Nonan, n-Octan, Pentadecan,
n-Tetradecan, n-Tridecan, n-Undecan
Alkohole 1-Butanol, 2-Ethyl-1-hexanol
Aromaten Benzol, 3-Caren, Cumol, Ethylbenzol, Limonen, α-Pinen, Propylbenzol, Toluol, 1,2,3-Trimethylbenzol, 1,2,4-Trimethylbenzol, 1,3,5-Trimethylbenzol, m-Xylol, o-Xylol, p-Xylol
Ester und Ether 2-Butoxyethanol, 2-(2-Butoxyethoxy)ethylacetat,
2-(2-Butoxyethoxy)ethanol, 2-Butoxyethylacetat,
n-Butylacetat, 2-Ethoxyethylacetat, Ethylacetat,
1-Methoxy-2-propanol, 2-Phenoxyethanol
Ketone und Aldehyde Acetophenon, Butanon, Hexanal, 4-Methyl-2-pentanon
Siloxane Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan

1 Ringversuch mit eigener Probenahme

Im IFA befindet sich eine große dynamische Prüfgasstrecke. Sie eignet sich für parallele Probenahmen von bis zu 25 Teilnehmenden.

  • Termin: 03. Juni 2025
  • Anzahl der Versuchsreihen: Zu Beginn erfolgt eine Probenahme zum Ausschluss von Anlagenblindwerten aus dem Grundgas der Prüfgasstrecke anschließend folgen zwei Versuchsreihen.
  • Ort:
    Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
    Alte Heerstraße 111
    53757 Sankt Augustin
  • Konzentrationsbereich: 10 bis 200 µg/m3 pro Stoff
  • Versuchsdauer pro Versuchsreihe: 1,5 Stunden zzgl. Vorbereitungs- und Einlaufzeit
  • Übernachtung: Hotels (PDF, 45 kB, nicht barrierefrei) in Sankt Augustin

Die Anmeldung zu den Ringversuchen mit eigener Probenahme gilt jeweils für eine Person pro teilnehmende Firma bzw. Einrichtung! Wenn Sie mit mehreren Personen teilnehmen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Teilnehmende erhalten rechtzeitig Informationen zum genauen Ablauf des Ringversuchs, eine Beschreibung der Apparatur, insbesondere der Anschlüsse für die Probenahmegeräte, sowie eine Liste der zu bestimmenden Substanzen.

2 Ringversuch ohne eigene Probenahme

Die Herstellung der Proben erfolgt durch Beaufschlagung der Thermodesorptionsröhrchen an der dynamischen Prüfgasstrecke des IFA. Als Probenträger werden vom jeweiligen Analysenlabor selbst konditionierte Thermodesorptionsröhrchen (z. B. Tenax-TA) verwendet. Das Labor schickt acht Thermodesorptionsröhrchen an das IFA, die dort belegt und an die Teilnehmenden zurückgeschickt werden. Im IFA werden ausschließlich Personal Air Sampler eingesetzt. Der Probenträger darf unter den vorgegebenen Bedingungen keinen höheren Gegendruck als 5,0 kPa erzeugen. Bei selbst hergestellten Probenträgern bitten wir, ein Übergangsstück (Anschluss GL14/GL25) für die Prüfgasstrecke beizufügen.

Die Proben und die Anlagenblindwerte werden standardmäßig mit einem Probeluftvolumen von 2 L beaufschlagt.

Jeder Teilnehmende erhält einen Probensatz bestehend aus

  • vier (je zwei Doppelbestimmungen) beaufschlagten Thermodesorptionsröhrchen und
  • zwei aus dem Grundgas der Prüfgasstrecke beaufschlagten Thermodesorptionsröhrchen zum Ausschluss von Anlagenblindwerten und
  • zwei Blindwertröhrchen.

Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen bei der Zusendung der Röhrchen an uns eventuell anfallende Zollgebühren in Rechnung stellen. Diese werden auf der Rechnung für den Ringversuch gesondert ausgewiesen.

Teilnahme

Literatur

[1] Ringversuch Flüchtige Organische Verbindungen VOC mit Thermodesorption (Kennzahl 1630-3) In: IFA-Arbeitsmappe Messung von Gefahrstoffen. Lieferung 2/2017

[2] DIN EN ISO 16017-1: Innenraumluft, Außenluft und Luft am Arbeitsplatz: Probenahme und Analyse flüchtiger organischer Verbindungen durch Sorptionsröhrchen/thermische Desorption/Kapillar-Gaschromatographie. Teil 1: Probenahme mit einer Pumpe (10.01). Beuth, Berlin 2001

[3] DIN ISO 16000-6: Innenraumluftverunreinigungen - Teil 6: Bestimmung von VOC in der Innenraumluft und in Prüfkammern, Probenahme auf Tenax TA®, thermische Desorption und Gaschromatographie mit MS oder MS-FID (ISO 16000-6:2021). Beuth, Berlin 03/2022

[4] VOC (Volatile Organic Compounds, flüchtige organische Verbindungen) (Kennzahl 8936) In: IFA-Arbeitsmappe Messung von Gefahrstoffen.

[5] Ermittlung und Beurteilung chemischer Verunreinigungen der Luft von Innenraumarbeitsplätzen. Bundesgesundheitsbl. Gesundheitsforsch. Gesundheitsschutz 57 (2014) Nr. 18, S. 1002-1018

Kontakt

Abteilung Chemische und biologische Einwirkungen

Krista Gusbeth
Franziska Nürnberger
Ronja Schneck