„Stellenwert des Arbeits- und Infektionsschutzes hat in der Pandemie zugenommen“

IPA legt Studie zur Umsetzung des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards vor

28.10.2021

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Arbeits- und Infektionsschutz in Betrieben © narong - stock.adobe.com

Befragt wurden knapp 450 Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus verschiedenen Branchen wie Industrie, Öffentlicher Dienst, Finanzsektor, Einzelhandel und Öffentlicher Personennahverkehr sowie weitere Personen, die mit Sicherheit und Gesundheit in Betrieben und Einrichtungen betraut sind. Die Befragung sollte zum einen den Status quo der Umsetzung des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards liefern und zum anderen Perspektiven für weiterführende Maßnahmen aufzeigen.

Es zeigte sich, dass zum Zeitpunkt der Befragung von Dezember 2020 bis Mai 2021 die Beschäftigten in nahezu allen Betrieben und Einrichtungen zu den eingeleiteten Präventions- und Arbeitsschutzmaßnahmen informiert und unterwiesen waren. In den meisten Betrieben und Einrichtungen lag ein überarbeiteter oder neu eingeführter Pandemieplan vor und häufig wurde bereits vor dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 auf die SARS-CoV-2-Pandemie reagiert.

Zur Kontaktreduktion wurde, soweit möglich, häufig die Anzahl der Personen vor Ort durch Regelungen zum mobilen Arbeiten eingeschränkt. Auch für Präsenzveranstaltungen wurden technische Alternativen angeboten. Dort, wo die persönliche Anwesenheit notwendig ist, wurden Trenn- und Spuckschutzwände angebracht. In der Regel erhielten die Beschäftigten eine persönliche Schutzausrüstung.

Branchenspezifische Unterschiede

Bei den ergriffenen Maßnahmen konnten branchenspezifische Unterschiede hinsichtlich der Kontaktreduktion und der Schutzausrüstungen festgestellt werden. „An diesem Ergebnis sieht man, wie wichtig die branchenspezifische Anpassung von Schutzmaßnahmen ist“, so Dr. Swaantje Casjens, Projektleiterin.

„Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass der Stellenwert des Arbeits- und Infektionsschutzes in der Pandemie zugenommen hat“, führt Prof. Thomas Behrens, stellv. Institutsdirektor des IPA, aus. „Bemerkenswert ist auch, dass bereits zu Beginn der Pandemie schon viele Betriebe und Einrichtungen Maßnahmen zum Infektionsschutz ergriffen hatten“.

Die Frage nach den langfristigen Konsequenzen der Pandemie wurde je nach Branche unterschiedlich bewertet. So geht man in Branchen, in denen eine Präsenz am Arbeitsplatz für die Ausübung der Tätigkeit notwendig ist, davon aus, dass sich hinsichtlich des mobilen Arbeitens im Vergleich zu Vorpandemie-Zeiten nur wenig ändern wird. Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus Branchen mit vorwiegender Bürotätigkeit gaben dagegen an, dass mobiles Arbeiten und eine Reduzierung von Dienstreisen auch noch nach der Pandemie bleiben werden.

Eine Kurzfassung der Ergebnisse wurde bereits in einem IPA Aktuell veröffentlicht. Ein ausführlicher Beitrag dazu, ist in der Zeitschrift Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin erschienen.

Kontakt

Dr. Monika Zaghow
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV
Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
+49 (0)30 13001 4015

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