Ansetzwasser

Wassertropfen

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Bild: Laurent Renault, fotolia

Wasser wird sowohl in Kühlschmierstoffemulsionen als auch in Kühlschmierstofflösungen als Primär- und Basisstoff eingesetzt. Seine Qualität bestimmt in erheblichem Maße die Emulsionseigenschaften, den Korrosionsschutz und die Standzeiten von wassergemischten Kühlschmierstoffen. Hinsichtlich der Keimzahl sollte Ansetzwasser Trinkwasserqualität aufweisen.

Ansetzwasser sollte sauber, d. h. frei von Partikeln und Keimen sein. Die Keimzahl darf einen Wert von 100 KBE/ml (KBE = Kolonie bildende Einheiten) nicht überschreiten. Auch dürfen keine Krankheitserreger im Wasser vorhanden sein. Vor allem bei privaten Brunnen oder sonstigen nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossenen Wasserversorgungsanlagen kann es zu höheren und auch kritischen Keimbelastungen kommen. Wasser aus Sammel- oder Vorratsbehältern sollte regelmäßig auf seinen Keimgehalt überprüft werden. Auch vollentsalztes Wasser (zum Beispiel VE-Wasser aus Ionenaustauschern) ist nicht keimfrei und unterliegt häufig sogar einer höheren Keimbelastung als Trinkwasser. Wird Trinkwasser zum Anmischen oder Nachdosieren über Rohr- oder Schlauchleitungen zugeführt, so muss innerhalb der Leitungssysteme mit der Bildung von Biofilmen gerechnet werden, die den Kühlschmierstoff kontaminieren können [DGUV Information 209-051 (bisher BGI/GUV-I 762)].

Der Härtegrad des Ansetzwassers sollte zwischen 10 und 20° dH betragen. Bei zu weichem Wasser kann es zu unerwünschter Schaumbildung kommen (zum Beispiel vollentsalztes Wasser), während zu hartes Wasser möglicherweise zu einer Verseifung und somit zu unerwünschten Ablagerungen auf den Werkstücken führt. Für die Auffrischung wassergemischter Kühlschmierstoffe sollte dagegen nur enthärtetes Wasser (vollentsalztes Wasser, zum Beispiel mit Ionenaustauscher oder durch Umkehrosmose erzeugt) verwendet werden, um vor allem bei hohen Verdampfungsverlusten Aufsalzungen zu minimieren.

Von weiterer Bedeutung sind die Konzentrationen von Elektrolyten (zum Beispiel Chloride), die unter anderem die Stabilität und den Korrosionsschutz wassergemischter Kühlschmierstoffe verschlechtern können.

Um die Bildung von N-Nitrosaminen während des Gebrauchs zu vermeiden, darf entsprechend den Anforderungen der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 611 nur Wasser mit einem maximalen Nitratgehalt von 50 mg/l eingesetzt werden.

Informationen zur Qualität des vorliegenden Trinkwassers liefert der örtliche Wasserversorger.

Literatur/Informationen/Links

DGUV Information 209-051 (bisher BGI/GUV-I 762) "Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe"

TRGS 611 "Verwendungsbeschränkungen für wassermischbare bzw. wassergemischte Kühlschmierstoffe, bei deren Einsatz N-Nitrosamine auftreten können"

Kontakt:

Portal Kühlschmierstoffe

Gefahrstoffe: Umgang - Schutzmaßnahmen