
abgeschlossen 06/2024
Das Vorhaben diente der Entwicklung von präventionsorientierte Handlungsempfehlungen auf der Basis von Ermittlung psychosozialer Gesundheitsrisken und -ressourcen von Haushaltshilfen im Rahmen der häuslichen Pflegehilfe.
Das Projekt verfolgte ein exploratives und qualitatives Forschungsdesign, das verschiedene Methoden kombinierte:
Die Projektergebnisse zeigen, dass die Tätigkeit der haushaltsnahen Dienstleistung im Umfeld von Pflegebedürftigkeit eine Vielzahl psychosozialer Risiken und Ressourcen aufweist, wobei speziell die Interaktionsarbeit mit den pflegebedürftigen Personen und ihrem Sorgenetzwerk als Tätigkeitsanforderung eine besondere Relevanz hat. Die Interaktionsarbeit der Haushaltshilfen zeigt auf der einen Seite eine Quelle arbeitsbezogener Sinnstiftung. Auf der anderen Seite erweisen sich Interaktionskonflikte, verbale Gewalterfahrungen am Arbeitsplatz Privathaushalt, Probleme, das Verhältnis von personaler Nähe und professioneller Distanz auszubalancieren, der Umgang mit Tod, Leiden und Sterben der pflegebedürftigen Personen sowie erlebte Anerkennungsdefizite als zentrale psychosoziale Stressoren der Haushaltshilfen. Deutlich wurde, dass die Arbeit in Privathaushalten, gesundheitsorientierte Führung und Decent-Work-Kriterien zukünftig eine verstärkte Beachtung im Rahmen der Präventionsarbeit dieser Beschäftigtengruppe einnehmen sollten. Die Decent-Work-Perspektive sollte hierbei mit Präventionsansätzen kombiniert werden, da die Tätigkeitsgruppe erhöhte Prekaritätsrisiken aufweist. Auf Basis der Kernergebnisse wurden präventive Gestaltungsempfehlungen entwickelt, die sich sowohl an der Ressourcenentwicklung als auch der Reduzierung von Belastungen orientieren.
Gesundheitswesen
Gefährdungsart(en):Psychische Fehlbelastungen
Schlagworte:Psychische Beanspruchung/Belastung, Psycho-soziale Risikofaktoren, Prävention
Weitere Schlagworte zum Projekt:Haushaltshillfe, häusliche Pflege