Unfallprävention im Einzelhandelsszenario mithilfe von Techniken der virtuellen Realität

Projekt-Nr. IFA 5173

Status:

abgeschlossen 02/2024

Zielsetzung:

In der Prävention von Sturz-, Rutsch- und Stolperunfällen (SRS-Unfälle) sind technische und organisatorische Maßnahmen des Arbeitsschutzes sehr weit verbreitet. Die Prävention potenzieller Gefährdungen im Einzelhandel soll durch Simulationen mithilfe von Techniken virtueller Realität (VR) unterstützt werden. Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) plant dazu, ihr BGHW-mobil (LKW, den Betriebe anfordern können, um die Sicherheitsarbeit zum Thema "Stolpern, Rutschen, Stürzen" zu unterstützen) um eine VR-Simulation so zu ergänzen. So können Beschäftigte unter Anleitung und interaktiv Stolper- und Rutschgefahren identifizieren, passende Maßnahmen auswählen und über ihre Wirksamkeit diskutieren. Mit dem virtuellen Szenario sollen mithilfe des BGHW-mobil zukünftig auch Einzelhandelsbetriebe angesprochen werden, um den Beschäftigten Gefahren zu demonstrieren und sie für sicheres Verhalten zu sensibilisieren.

Aktivitäten/Methoden:

Die Inhalte und Funktionsweisen ähneln dem von der BGHW gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) entwickelten Lagersimulator, der sehr erfolgreich in der Präventionsarbeit eingesetzt wird. Damit das BGHW-mobil auch für Einzelhandelsbetriebe attraktiver wird, wurden eine zusätzliche Supermarktumgebung in VR erstellt und typische Gefahrenstellen integriert, um Beschäftigte durch persönliches Erleben auf Gefahren und Risiken sowie Möglichkeiten der Prävention hinzuweisen. Neben der Ertüchtigung auf dem BGHW-mobil ist auch ein Virtualizer im IFA aufgebaut worden, mit dem das Szenario getestet wurde. Dabei handelt es sich um ein omnidirektionales Laufband, auf dem Beschäftige gehen bzw. laufen und bei dem ihre Bewegung direkt in die virtuelle Umgebung im Head Mounted Display (HMD) übertragen wird, was ein möglichst realitätsnahes Erlebnis bewirkt.

Das Szenario enthält dabei zwei Hauptbereiche: Zum einen den öffentlichen Verkaufsbereich, in dem Beschäftigten eine Interaktion auch mit Kunden möglich ist. Hier sind zusätzliche Störungen durch beispielsweise Hintergrundmusik oder die Bewegungen der Kunden im VR-Raum eingebracht worden. Und zum anderen einen internen Unternehmensbereich, in dem nur Beschäftigte Zutritt haben; dazu zählen beispielsweise Pausenräume, Umkleiden oder das Lager.

Das Konzept für das virtuelle Szenario und dessen Entwicklung wurden dabei eng mit der BGHW abgestimmt.

Ergebnisse:

Die Realisierung eines Supermarkt-Szenarios für das BGHW-mobil ist erfolgreich umgesetzt worden. Analog zum Lagerhallensimulator werden Gefahrenstellen und Probleme dargestellt, die speziell auf den Einzelhandel zutreffen. Es sind ein Supermarkt sowie zusätzliche Räume (Lager, Pfandrückgabe, Büro, Umkleiden, WC, Parkplatz), implementiert.

Neben neuen Gefahrenstellen ist die Umgebung um zusätzliche Avatare, die sich zufällig im Szenario bewegen, erweitert. So wirkt das Szenario deutlich lebendiger und realistischer.

Das Einzelhandelsszenario ist bereits auf dem BGHW-mobil implementiert und getestet worden. Vorstellungen des VR-Supermarkt vor Arbeitsschutzexperten bei der Jahrestagung der BGHW und beim BGHW Führungsforum zeigten ein positives Feedback. Die neue Umgebung bzw. VR-Anwendung kann nun auch für die Präventionsarbeit in den Einzelhandelsbetrieben eingesetzt werden.

Stand:

28.05.2024

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Sturz- und Absturzgefährung, Arbeitsunfall, Unfallgefahr

Weitere Schlagworte zum Projekt:

SRS-Unfälle, Virtuelle Realität, Simulator, Stolper- und Rutschgefahren

Kontakt

Weitere Informationen