Gefährdungsbeurteilung geplanter Schiffsschleusen in virtueller Realität

Projekt-Nr. IFA 513x

Status:

geplant

Zielsetzung:

Bei Neubau oder Erweiterung von Schiffsschleusen und -hebewerken sollten Anforderungen der Anlagensicherheit und des Arbeitsschutzes bereits während der Planung und sicheren Auslegung der Anlagen unter vorgesehenen Betriebsbedingungen und für zukünftige Tätigkeiten berücksichtigt werden. Potentielle Gefährdungen können so frühzeitig identifiziert und nachhaltig reduziert werden. Der Aufwand zur Umsetzung wird geringer, wenn notwendige Maßnahmen des Arbeitsschutzes nicht erst im Nachhinein, sondern bereits im Planungsprozess berücksichtigt werden können. Dabei kann ein dynamisches Planungsmodell unterstützen, mit dem verschiedene Tätigkeiten und Betriebszustände im Nutzungskontext betrachtet werden können. Von der Unfallkasse des Bundes (UK Bund) wird daher ein Forschungsprojekt des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) in Kooperation mit der Fachstelle der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) für Verkehrstechnik (FVT) initiiert. Es soll untersucht werden, inwieweit es mithilfe von virtueller Realität (VR) möglich ist, eine Gefährdungsbeurteilung für die Erweiterung einer Schiffsschleuse in Planung zu unterstützen. Dabei sollen Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch ein dynamisches Planungsmodell in VR ermittelt werden. Schließlich sollen Empfehlungen für eine zukünftige Nutzung von VR für solche Zwecke auch in anderen Anwendungskontexten abgeleitet werden.

Aktivitäten/Methoden:

Als Basis wird ein VR-Planungsmodell einer Schiffsschleuse genutzt, das bereits zur Durchführung einer Risikobeurteilung nach Maschinenrichtlinie entwickelt wurde (vgl. IFA5122). Aus einer Literaturrecherche werden Anforderungen an ein Planungsmodell in VR für eine Gefährdungsbeurteilung abgeleitet, die in Projekttreffen gemeinsam mit der UK Bund und verschiedenen Ämtern und Fachstellen der WSV ergänzt und exemplarisch auf die Erweiterung einer Schiffsschleuse angepasst werden sollen. Entwicklungsarbeiten beziehen sich auf unterschiedliche Tätigkeitsszenarien unter verschiedenen Betriebsbedingungen. Dadurch sollen z. B. Überwachungstätigkeiten beim Schleusenbetrieb im Nutzungskontext (z. B. Gütermotorschiffe, Sichtbedingungen) oder Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten an den beweglichen Torantrieben zur Darstellung im VR-Labor des IFA (SUTAVE) im Maßstab 1:1 gestaltet werden. Für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung sollen Aufsichtspersonen und Sicherheitsfachkräfte eine erweitere Version der "Handlungshilfe zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen" der UK Bund einsetzen und werden dabei durch das interdisziplinäre Projektteam unterstützt. Mögliche Maßnahmen zur Gefährdungsreduktion sollen im VR-Planungsmodell als auch für die zukünftige reale Schleuse umgesetzt werden. Inwieweit VR die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung unterstützen kann und inwieweit das Vorgehen auf andere Anwendungsfelder übertragen werden kann, soll durch die Experten der Gefährdungsbeurteilung und das Projektteam bewertet werden.

Stand:

06.01.2014

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Unfallkasse des Bundes
  • Fachstelle der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für Verkehrstechniken (FVT)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefährdungsübergreifende Fragestellungen, Gestaltung von Arbeit und Technik, Psychische Fehlbelastungen

Schlagworte:

Mensch-Maschine-Schnittstelle, Maschinensicherheit, Gefährdungsbeurteilung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Virtuelle Realität, Risikobeurteilung, Gefährdungsbeurteilung, Risikoanalyse, Gefahrenanalyse, Maschine, Schifffahrt, Schleuse, Gefahrstellen, Evaluation, Kamerasystem, Usability, Human Factors, Ergonomie, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Mensch-System-Interaktion

Weitere Informationen

[http://www.dguv.de/ifa/de/fac/virtual_reality/index.jsp#Veröffentlichungen und weitere Informationen]