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Hitzebedingte Gesundheitsgefahren gewinnen im Zuge des weltweiten Klimawandels auch in Deutschland an Relevanz. Das Risikoobservatorium der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) (Runde 3 ab 2022) zählt "Naturkatastrophen und Extremwetter", zu denen auch "Hitze" gehört, zu den besonders relevanten Trends für den Arbeitsschutz in naher Zukunft. Insbesondere für Kinder und Beschäftigte in Kitas und Schulen existieren bisher noch vergleichsweise wenig Informationen zum Gesundheitsschutz vor Hitze. Dabei erscheint es gerade für die Gruppe der Kita- und Grundschulkinder besonders sinnvoll, sie frühzeitig für hitzebedingte Gesundheitsgefahren zu sensibilisieren und altersgerecht für den gesunden Umgang mit hohen Temperaturen und starker solarer UV-Strahlung zu motivieren.
Im Rahmen des IFA Projekts "Kinder erforschen Sicherheit und Gesundheit" werden für diese Zielgruppe bisher Experimente aus den Bereichen "Sichtbarkeit im Straßenverkehr", "Stolpern – Rutschen – Stürzen", "Hygiene und Hautschutz", "Haushaltsgifte und andere Gefahrstoffe" und "Lärm" angeboten. Diese Module sollen nun durch das Modul "Hitze" ergänzt werden. Durch eigenständiges Erforschen, wie Hitze wirkt und den eigenen Körper belasten kann, können 3- bis 10-Jährige für Gefährdungen durch Hitze sensibilisiert werden. Dafür sollen Fachkräften in Kita und Grundschule praxiserprobte, einfach zur realisierende Experimentiervorschläge, Spielideen und Anregungen für die pädagogische Arbeit zur Verfügung gestellt werden, die auch Präventionsmaßnahmen gegen Hitze zum Gegenstand haben. Wegen der thematischen Nähe und ähnlichen Schutzmaßnahmen ist parallel eine Erweiterung des bestehenden Moduls "Hautschutz" (vor der UV-Strahlung der Sonne) geplant.
Im Rahmen des Projekts werden zunächst neue Experimente (Recherche, Test auf Praxistauglichkeit, Auswahl und Vorbereitung) und Ergänzungsideen (Spielideen, Tipps, Bastelanleitungen etc.) für das Modul "Hitze" entwickelt – in Abstimmung mit den IFA Fachabteilungen und dem Sachgebiet Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege der DGUV. Anschließend werden mehrere Experimentierkarten für das Modul "Hitze" erstellt. Diese beinhalten eine genaue Beschreibung der Forschungsaktivität, einer Materialliste, Ergänzungsideen und Hintergrundinformationen, sodass die pädagogischen Fachkräfte die Experimentiervorschläge mit geringem Material- und Zeitaufwand in ihren Einrichtungen umsetzen können. Zur existierenden Praxisbroschüre "Kinder erforschen Sicherheit und Gesundheit", die sich an pädagogische Fachkräfte (inklusive Leitungspersonal) wendet, wird ein Ergänzungskapitel "Hitze" erarbeitet. Die Inhalte orientieren sich an der bestehenden Struktur der Broschüre (Einleitung, naturwissenschaftlicher Hintergrund, weiterführende Informationen, Literatursammlung und Präventionsmaßnahmen). Auf Basis dessen wird ein Workshop-Element zur Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entwickelt, die damit die erarbeiteten Inhalte in eigene Formate für pädagogische Fachkräfte integrieren können. Dazu gehören Hilfen wie ein Muster-Ablauf, Bastelvorlagen, Materiallisten usw.
Das bereits vorhandene Modul "Hautschutz" (vor solarer UV-Strahlung) des Projekts "Kinder erforschen Sicherheit und Gesundheit" ist thematisch eng mit dem neuen Modul "Hitze" verwandt. Daher ist geplant, im Rahmen dieses Projekts auch das bestehende Modul "Hautschutz" um zusätzliche Experimente zu erweitern.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Klima, Gesundheitsförderung, Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc.
Weitere Schlagworte zum Projekt:Hitze, UV-Strahlung, Kinder, Kita, Schule, Klima, Kindertagesstätte, Prävention; Gesundheit, Erzieher, Erzieherinnen, Gesundheitsschutz, Unfallverhütung, Forschen, Experimente, Gefährdungsbewusstsein, Workshop, Schulung, Multiplikatoren, Begleitbroschüre, Experimentierkarten