Validierungsschema Gase/Dämpfe

Status:

abgeschlossen 05/2021

Zielsetzung:

Messverfahren zur Ermittlung der Konzentration von Gefahrstoffen, die als Gase/Dämpfe in der Luft in Arbeitsbereichen vorkommen, müssen Leistungsanforderungen nach prEN 482:2020 und EN ISO 22065 erfüllen. Diese Anforderungen sind bezüglich der Validierung von Messverfahren für Gefahrstoffe in einem Validierungsschema zu konkretisieren. Dabei müssen weitere Anforderungen aus den in Deutschland geltenden Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 402, TRGS 900, TRGS 910 u. a.) berücksichtigt und umgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund war ein Validierungsschema zu entwickeln, das

• dem Anwender Auskunft gibt über Art und Umfang von Probenahmeversuchen in Abhängigkeit vom Beurteilungsmaßstab, der für den betreffenden Gefahrstoff gilt und
• die Randbedingungen und die Auswertung der durchzuführenden Versuche präzisiert.

Im Validierungsschema muss auf zu dokumentierende Vorüberlegungen zur Auswahl der Probenahmeversuche und zu dokumentierende Ergebnisse hingewiesen werden. Begleitend muss über eine einheitliche Auswertung der Ergebnisse mittels einer auf das Validierungsschema abgestimmten Berechnungsdatei sichergestellt werden, dass die Interpretation der Messwerte auf vergleichbare Art und Weise erfolgt.

Das Validierungsschema muss für alle Nutzer verständlich sein, damit eine einheitliche, transparente Vorgehensweise möglich ist. Es muss für alle Nutzer jederzeit in der aktuellen Form verfügbar sein und sollte daher in die QM-Plattform Q.wiki integriert werden. An gleicher Stelle wird auch das Microsoft Excel-Berechnungsprogramm ("Verfahrenskenndatenblatt") abgelegt. Die Zuständigkeit bezüglich Pflege und bei Fragen sollte über die Seitenverantwortlichkeit definiert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Alle Bereiche, die sich mit der Bestimmung gasförmiger Gefahrstoffe beschäftigen, mussten von den Projektleitenden in die Ausgestaltung des Validierungsschemas einbezogen werden. Die im IFA vorhandenen Möglichkeiten zur praktischen Durchführung von Probenahmeversuchen (Prüfgasstrecke, klimatisierte Umgebung) mussten berücksichtigt werden.

Ein Microsoft Excel-Berechnungsprogramm zur Auswertung aller Probenahmeversuche und weiterer relevanter Verfahrenskenndaten musste anwenderfreundlich gestaltet werden.

Das Validierungsschema und die Excel-Berechnung sollten über Q.wiki zur Verfügung gestellt werden.

Die Nutzer mussten für die Anwendung des Validierungsschemas und der Excel-Berechnungen geschult werden.

Ergebnisse:

Das Validierungsschema für Gase und Dämpfe wurde nach den zu Projektbeginn formulierten Zielen ausgearbeitet und in Q.wiki für alle Mitarbeitenden der Abteilung Chemische und biologische Einwirkungen zur Verfügung gestellt. Das Excel-Berechnungsprogramm zur Ermittlung von Verfahrenskenndaten wurde überarbeitet und zusätzlich in seiner Anwenderfreundlichkeit verbessert. Die formale Beurteilung der Messverfahren erfolgte anhand einer Checkliste. Sie ist mit den beiden Gruppen abgestimmt, die ebenfalls gemäß TRGS 402 empfohlene Messverfahren für Arbeitsplatzmessungen veröffentlichen (Arbeitsgruppe Analysenverfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG; Arbeitsgruppe Analytik der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, BG RCI). Die Checkliste soll eine einheitliche Beurteilung des Umfangs einer Validierung und der ermittelten Leistungsmerkmale der empfohlenen Messverfahren sicherstellen.

Die Mitarbeitenden der Abteilung „Chemische und biologische Einwirkungen“ des IFA wurden an zwei Terminen über die Neuerungen informiert und konnten sich mit Erfahrungen aus bisherigen Validierungen einbringen. Dieser Prozess wird fortgesetzt.

Stand: