
abgeschlossen 12/2023
Dass andauernde Einsamkeit in Zusammenhang mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen steht, ist wissenschaftlich belegt. Prognosen weisen darauf hin, dass das Problem Einsamkeit in Zukunft zumindest nicht geringer wird und sich u. a. durch den demografischen Wandel, die Digitalisierung und neue Arbeitsformen weiter verstärken könnte. Auch wenn die Ursachen für Einsamkeit nicht nur im Kontext der Arbeit zu finden sind, wirken sich die Folgen auch auf das berufliche Umfeld aus, u. a. durch verringerte Leistung oder Fehlzeiten.
Das Setting am Arbeitsplatz bietet jedoch auch ideale Voraussetzungen für das frühzeitige Erkennen von einsamen Menschen: Die meisten Menschen stehen hier mit anderen Menschen in Kontakt; einige Betriebe bieten psychosoziale Beratungsstrukturen an; Leistungsabfall, psychische Veränderungen usw. können Kollegen und Kolleginnen sowie Vorgesetzten auffallen.
In diesem ersten Projekt zum Thema Einsamkeit im Betrieb soll im Sinne einer Machbarkeitsstudie der aktuelle Forschungstand insbesondere durch Literaturrecherche, evtl. ergänzt um eine quantitative Befragung oder vertiefende Interviews, aufbereitet werden.
Auch wenn die Ursachen für Einsamkeit nicht (allein) im Betrieb liegen, stehen Betrieben und Einrichtungen doch gezielte Maßnahmen zur Verfügung, um Beschäftigte zu schützen, um nicht zu vereinsamen, und bereits Betroffene mit Hilfsangeboten zu unterstützen. Es gilt, den Betrieb als sozialen Ort zu etablieren, der als Ressource sozialer Beziehungen dienen kann und gleichzeitig Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bietet. Einsamkeit muss als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden werden, die alle betrifft und für die alle gemeinsam die Verantwortung über-nehmen können. Ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Einsamkeit sowie verschiedenen Ansätze der Prävention, Früherkennung und Intervention für von Einsamkeit Betroffene, die im betrieblichen Kontext Anwendung finden können, ist in der Zeitschrift Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin, Ausgabe 4/2024 erschienen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Psychische Fehlbelastungen, -Verschiedenes-
Schlagworte:Gesundheitsförderung, Physische Beanspruchung/Belastung, Psycho-soziale Risikofaktoren
Weitere Schlagworte zum Projekt:Einsamkeit, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Prävention, Intervention