IPA Journal 03/2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

vor rund 35 Jahren wurde das IPA, damals noch Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin, gegründet. Hervorgegangen war es aus dem Silikose-Forschungsinstitut der Bergbau-BG. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat das IPA sein Forschungsspektrum kontinuierlich im engen Austausch und orientiert an den Bedarfen der Unfallversicherungsträger entwickelt.

Wenn es darum geht, die Folgen beruflicher Gefahrstoffexpositionen abzuschätzen, Auswirkungen besonderer Arbeitsformen wie Schichtarbeit oder Produktionsweisen zu erforschen – das IPA reagiert flexibel auf bestehende und neue Herausforderungen und schafft verlässliche Grundlagen für die Prävention.

Auch in dieser Ausgabe des IPA Journals geben wir wieder interessante Einblicke in unsere Arbeit.

Beeinflusst durch die Auswirkungen des Klimawandels entscheiden sich immer mehr Menschen für vegetarische Alternativen zum Fleischkonsum. Dabei kann es allerdings auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie kommen. Der vorgestellte arbeitsmedizinische Fall eines gelernten Metzgers ist ein Beispiel dafür: Bei der Herstellung von vegetarischer Wurst entwickelte er eine Sojaallergie.

Seit September 2023 ist das IPA mit seiner arbeitsepidemiologischen Expertise Teil der größten Online-Gesundheitsstudie Deutschlands, DigiHero. Mit der Beteiligung des IPA an der Studie sollen unter anderem die Auswirkungen von Homeoffice auf das Muskel-Skelett-System sowie die langfristigen psychischen Folgen der Pandemie wissenschaftlich untersucht werden.

Während der Corona-Pandemie gehörte das Maskentragen auch für Schülerinnen und Schüler zum Alltag. In einer Studie hat das IPA untersucht, welche Auswirkungen das Maskentragen auf die Lungen- und Herz-Kreislauffunktion sowie das subjektive Empfinden hat.

Vor rund 30 Jahren wurde das IPA Journal – damals noch unter dem Namen BGFA Info – ins Leben gerufen. Anlass war der Wunsch der Unfallversicherungsträger regelmäßig über die Arbeit des Instituts informiert zu werden. Was als lose Blattsammlung begann, hat sich zu einem viel beachteten Informationsmagazin entwickelt, das den Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis der Unfallversicherungsträger unterstützt. Über die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation sprechen wir im Interview mit Britta Ibald, Leiterin der Kommunikation der DGUV.

Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen 35 Jahren grundlegend verändert. Standen zu Beginn vor allem der Umgang mit Gefahrstoffen sowie körperlich belastende Arbeit im Fokus, so sind heute Fragen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitswelt, Künstliche Intelligenz in der Arbeitsmedizin oder die Folgen des demografischen Wandels hinzugekommen. Mit seiner wissenschaftlichen Expertise unterstützt das IPA die Unfallversicherungsträger und trägt mit dazu bei, dass die Arbeits- und Bildungswelt sicherer wird.

Ihr

Thomas Brüning