Gesundheitsrisiken durch biologische Arbeitsstoffe in Kompostierungsanlagen: Ein 10-Jahres-Follow-up

Projektkürzel: IPA-61-Kompost-Studie

Laufzeit: 01/2008 - 12/2010

Koordinatoren:

Dr. V. van Kampen

PD Dr. J. Bünger

Schlagworte: Allergisierende Stoffe, Atemwegserkrankungen (außer Krebserkrankungen), Biologische Arbeitsstoffe

Gefährdungsart: Arbeitsbedingte Erkrankungen, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, biologische Arbeitsstoffe

Branche: Entsorgungswirtschaft

Kooperationspartner:

  • BAuA
  • BGF

Anlass/Ziel:

Expositionsmessungen in den 90er Jahren, ergaben bei den damals neu errichteten Kompostierungsanlagen sehr hohe Expositionen durch biologische Arbeitsstoffe, insbesondere Schimmelpilze und thermophile Actinomyceten. Im Rahmen einer Längsschnittstudie aus dem Jahr 1996 sollte das Gesundheitsrisiko von Kompostwerkern nach lang andauernder Exposition durch Bioaerosole geklärt werden. Bei einem 5-Jahres-Follow-up fanden sich bei den Kompostwerkern im Vergleich zur Kontrollgruppe vermehrt Schleimhautreizungen der Augen und oberen Atemwege sowie Hauterkrankungen. Bei etwa 15-20% der Kompostwerker hatte sich die forcierte Vitalkapazität als ein Maß für die Lungenfunktion verschlechtert. Im Rahmen des 10-Jahres-Follow-up soll das Gesundheitsrisiko von Beschäftigten die hoch gegenüber organischen Stäuben bzw. Bioaerosolen exponiert sind, bewertet werden. Außerdem sollen die Maßnahmen, die nach dem 5-Jahres-Follow-up zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation vorgeschlagen wurden, evaluiert werden.

Methoden:

Untersuchung von in Kompostierungsanlagen beaufschlagten Filtern auf Endotoxine mittels LAL und in vitro Pyrogentest sowie auf β-1,3-Glucan mittels Sandwich-Enzym-Immuno-Assay. Untersuchung von verschiedenen Parametern im Blut: Entzündungsmarker, LPS-spezifische Marker, Polymorphismen bei klinischen und immunologischen Parametern. Einsatz nicht-invasiver Methoden: Nasallavage, Sputuminduktion, NO-Messung, Untersuchung von Atemkondensat.