Zusammenstellung von Verfahren zur Ermittlung von neuen Formen der Arbeitsverdichtung und ihren Folgen sowie von Maßnahmen zur Prävention

Projekt-Nr. FF-FP 0428

Status:

abgeschlossen 12/2021

Zielsetzung:

Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und Vernetzung erfährt die Arbeitswelt einen tiefgreifenden Wandel. Beschäftigten wird der Zugang zu Informationen erleichtert und die Zusammenarbeit wird flexibler. Neuartige Arbeitsprozesse in Organisationen führen zu einer vereinfachten und schnelleren Leistungserbringung in höherer Qualität und setzen dadurch Wachstumspotenziale frei. Das beschleunigte Aufkommen von Informationen und Aufgaben hat aber auch potenziell negative Konsequenzen für die Beschäftigten: Die "zunehmende Arbeitsdichte" kann zu physischen und psychischen Beanspruchungsfolgen führen.

Im hier beschriebenen Forschungsvorhaben wurden diese veränderten Anforderungen der neuen Arbeitswelt untersucht. Zur konzeptionellen Klärung wurde in einem Modell zwischen den Ursachen, Formen und Konsequenzen von Arbeitsverdichtung unterschieden. Das Modell zeigt zudem Ansatzpunkte zur Bewältigung von Arbeitsverdichtung auf. Auf Grundlage dieses Modells wurde eine Zusammenstellung von Verfahren zur Diagnose von Arbeitsverdichtung und Intervention zum Umgang mit neuen Formen der Arbeitsverdichtung erstellt. Das Projekt unterstützt die folgenden Zielgruppen beim Umgang mit Arbeitsverdichtung: Betriebliche Fachleuter (z. B. BGM, Arbeitsschutz, betriebsärztlicher Dienst), Beschäftigte, Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger.

Aktivitäten/Methoden:

Auf Grundlage einer Literaturrecherche und moderierten Gruppengesprächen mit betrieblichen Fachleuten (z. B. BGM, Arbeitsschutz und betriebsärztlicher Dienst) sowie Beschäftigten wurden verschiedene Formen der Arbeitsverdichtung identifiziert und dazu ein Inventar entwickelt, das als Screeningverfahren eingesetzt werden kann. Darüber hinaus wurde ein Modell konzipiert, das Ursachen, Formen und Konsequenzen von Arbeitsverdichtung beschreibt. Auf Grundlage dieses Modells wurden bisherige Verfahren zum Thema Arbeitsverdichtung recherchiert und beurteilt.

Ergebnisse:

Teilergebnisse des Projekts sind das konzeptionelle Modell und ein kurzes Inventar zur Arbeitsdichte. Das hauptsächliche Ergebnis bildet eine Übersicht bisheriger Verfahren zur Diagnose und Intervention zum Thema Arbeitsverdichtung, die auf einer webbasierten Plattform zusammengestellt wurde (s. weitere Informationen). Diese Plattform bündelt alle Ergebnisse und stellt diese für die betriebliche Praxis bereit. Die Ergebnisse wurden auf einem Transferworkshop vorgestellt sowie in Form einer Broschüre zur Verfügung gestellt.

Stand:

01.04.2022

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Universität Erlangen-Nürnberg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

ungünstige Arbeitsumgebung

Schlagworte:

Prävention, Arbeitsformen, Neue Technologien

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Arbeitsverdichtung