Aufladung beim Versprühen von Flüssigkeiten – Untersuchung praxisrelevanter Prozesse bei der Reinigung kleiner und mittlerer Behälter

Projekt-Nr. FF-FP 0417

Status:

abgeschlossen 05/2021

Zielsetzung:

Der Prozess des Versprühens der hoch leitfähigen Flüssigkeit Wasser gilt als stark ladungserzeugend. In explosionsgefährdeten Bereichen ist die von Wasserstrahlen und -sprühnebeln ausgehende elektrostatische Zündgefahr sicherheitstechnisch zu bewerten. Grenzwerte der Flüssigkeitsstrahler und Behältermaße sind in der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS 727) und der IEC TS 60079-32-1 angegeben und dienen der Prävention elektrostatischer Zündgefahren. Die Grenzwerte stammen primär aus den im Jahre 1983 von Post, L. et al. angestellten Messungen und entsprechen den damaligen Leistungsgrenzen der Flüssigkeitsstrahler und den verwendeten Behältern. Es ist ungeklärt, ob die Überschreitung der Grenzwerte eine elektrostatische Zündgefahr darstellt. Um dem technischen Fortschritt zu genügen, ist eine Klärung der Wissenslücke notwendig.

Ziel des Projektes ist es, die Parameter zu identifizieren, die den Prozess der Ladungstrennung maximieren und zu ermitteln, welchen Einfluss die räumliche Begrenzung des Behälters aufweist. Dafür potenziell geeignete Messtechniken sind auf ihre Eignung in Wassersprühnebeln hin zu prüfen und deren Einsatzbeschränkungen zu bestimmen. Anhand der Messungen elektrostatischer Größen ist die folgende Fragestellung zu beantworten:

Ergeben sich elektrostatische Zündgefahren beim Versprühen von Wasser in explosionsgefährdeten Bereichen, wenn die dafür aktuell geltenden Grenzwerte der Flüssigkeitsstrahler und Behältermaße überschritten werden?

Aktivitäten/Methoden:

Zunächst erfolgten Messungen in einem 1-m3-Behälter, der als Modellanordnung diente. In Absprache mit den Kooperationspartnern konnten die Messungen auf mittelgroße Behälter mit einem Volumen von bis zu 44 m3 ausgeweitet werden. Auf Grundlage der durchgeführten Messungen wurde die sicherheitstechnische Bewertung durchgeführt.

Ergebnisse:

Aus der sicherheitstechnischen Bewertung resultiert, dass der aktuell geltende Grenzwert des Pumpendrucks der Flüssigkeitsstrahler überschritten werden darf, ohne dass direkt eine elektrostatische Zündgefahr besteht.

Stand:

27.10.2022

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Elektrische Gefährdungen

Schlagworte:

Prävention, Anlagensicherheit, Gestaltung von Anlagen und Verfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

elektrostatische Aufladungsprozesse, Flüssigkeiten,