Titandioxid-Stäube bei Arbeitern in deutschen Produktionsanlagen: Untersuchung der Lungenkrebs-Mortalität (TiMo)

Projekt-Nr. FF-FB 0361

Status:

laufend

Zielsetzung:

Es soll geprüft werden, ob die inhalative Exposition von TiO2-Stäuben bei beruflich exponierten Arbeitern in deutschen TiO2-Produktionsanlagen das Risiko der Lungenkrebsmortalität erhöht. Grundlage sind die Daten einer bereits abgeschlossenen deutschen Kohorte mit etwa 4 700 Arbeitern. Die deutsche Kohorte war Teil einer europäischen Pooling-Studie (Boffetta et al. 2004).

  1. Geplant ist die (Re-)Analyse der deutschen Kohorte mit besonderer Berücksichtigung des konfundierenden Effektes durch das Rauchen. Die Analyse umfasst zum einen den externen Mortalitätsvergleich (SMR-Analyse) zwischen Arbeiterkohorte und deutscher Referenzpopulation, zum anderen eine Dosis-Wirkungs-Analyse.
  2. Es soll die Machbarkeit eines Abgleichs (Record Linkage) der deutschen Kohorte mit den zuständigen Landeskrebsregistern überprüft werden. Das Mortalitäts-Follow-up der abgeschlossenen deutschen Kohorte endete zum 31.12.1999. Durch ein Record Linkage könnten Informationen zur (Krebs-)Todesursache von den ab dem Jahr 2000 verstorbenen Arbeitern gewonnen werden.

Aktivitäten/Methoden:

Die Kohorte berücksichtigte etwa 4 700 Männer der TiO2-Produktionstandorte Leverkusen, Krefeld und Nordenham mit einer Beschäftigung zwischen 1927 und 1999. Ende 1999 waren 73,4 % lebend (21,1 % verstorben). Bei 106 Verstorbenen konnte die Todesursache nicht recherchiert werden. Informationen zum Rauchen liegen für 55 % der Kohorte vor.

  1. Im externen Vergleich werden standardisierte Mortalitätsratio (SMR) berechnet, basierend auf der individuellen Beobachtungsdauer und den altersstandardisierten Sterblichkeitsraten für die deutsche Bevölkerung. Die Berücksichtigung fehlender Todesursachen erfolgt mithilfe etablierter statistischer Methoden. Für die Dosis-Wirkungs-Analyse wird der Ansatz der fraktionierten Polynome verwendet. Durch Imputationsverfahren und indirekte Adjustierung werden fehlende Werte zum Rauchen berücksichtigt.
  2. Für die Machbarkeitsprüfung zum Abgleich der Kohorte mit den Landeskrebsregistern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sollen (länder-)spezifische Vorgehensweisen und Datenschutzkonzepte entwickelt werden.

Stand:

07.01.2025

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen

Schlagworte:

Exposition

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Titandioxid, Lungenkrebs