Verkehrssicherheit bei Einsatzfahrten
Fahrten mit Sonder- und Wegerechten sind für die Fahrerinnen und Fahrer eine extrem hohe Belastung im Hinblick auf Gefahrenwahrnehmung, Informationsverarbeitung und Stressbewältigung. Das zeigt sich auch in einem stark erhöhten Unfallrisiko. Das IAG hat zusammen mit dem DVR ein Seminarkonzept für Einsatzkräfte entwickelt, das innerhalb eines Tages umgesetzt werden kann. Es findet im Praxisfeld Verkehrssimulation statt und fördert die Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz der Teilnehmenden.
Psychische Folgen nach Verkehrsunfällen
Nach einem Verkehrsunfall leidet in den ersten Wochen fast die Hälfte der Betroffenen an Belastungssymptomen. Rund acht Prozent entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die bei einigen Menschen durch konventionelle Therapie nicht gebessert werden kann. Wird im Rahmen der Therapie eine Verkehrssimulation eingesetzt, ist diese oft sehr erfolgreich. Das IAG unterstützt Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bei der Rehabilitation von Versicherten und stellt für die Therapie sein Praxisfeld Verkehrssimulation zur Verfügung.
Hochautomatisiertes Fahren
Hochautomatisiertes Fahren gestattet Fahrenden, sich während der Fahrt auch anderen Tätigkeiten zuzuwenden. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Lehrstuhl für Ingenieurpsychologie und angewandte Kognitionsforschung der TU Dresden hat das IAG die Wirkung solcher Tätigkeiten auf die Übernahme der Steuerung untersucht. Erforscht wurde, wie sich verschiedene Aufgaben auf die Übernahmezeit und -qualität sowie die dabei entstehende psychische Beanspruchung auswirken. Basierend auf den Studienergebnissen sowie Ergebnissen anderer Metaanalysen wurde eine Klassifikation von Aufgabeneigenschaften entwickelt, die erste Anhaltspunkte für die Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsplätzen mit hochautomatisierten Fahrten bietet.