Ergonomische Faktoren - ungünstig bemessene Arbeitsplätze

Praxisbeispiel

In einem Produktionsbetrieb werden in einer großen Halle Produkte an Stehtischen verpackt. Die Tische stehen so, dass die Beschäftigten mit dem Rücken zur Halle und mit Blick auf die Lagerregale stehen. Hinter den Tischen verläuft in einem Abstand von zwei Metern der markierte Fahrweg für die Stapler und andere Transportgeräte. Die Beschäftigten fühlen sich bei ihrer Tätigkeit sehr eingeschränkt, da die Bewegungsfläche durch den kontinuierlichen Transport hinter ihnen sehr beengt und mit einer Unfallgefahr verbunden ist.


Mögliche Gefährdungen

Durch die eingeschränkte Bewegungsfläche fühlen sich die Beschäftigten sehr unsicher und können ihre Tätigkeit nur mit Einschränkungen ausführen. Dadurch steigt die Gefahr von Fehlverhalten. Zudem erleben sie kontinuierliche Angst, da mögliche Bewegungen außerhalb der Bewegungsfläche zu schweren Unfällen führen können. Es besteht eine hohe Unfallgefahr.


Schutzziele

Die räumliche Arbeitsumgebung ist sicher und gesund gestaltet, wenn für die Ausübung von Tätigkeiten ausreichend Platz zur Verfügung steht und sie gefahrlos und angstfrei ausgeführt werden kann.


Beispielhafte Maßnahmen

In der Reihenfolge S-T-O-P soll geprüft werden, ob es passende Maßnahmen zum Schutz vor einer Gefährdung gibt.

Substitution

  • In diesem Beispiel wurden keine substituierenden Maßnahmen getroffen.

Technische Maßnahmen

  • Alternativ kann eine räumliche Abgrenzung zwischen Arbeitsplätzen und Transportweg errichtet werden, so dass eine Überschreitung der Arbeitsfläche in Richtung Fahrweg nicht mehr möglich ist.

Organisatorische Maßnahmen

  • Die Stehtische werden an einen Platz in der Halle verlegt, an dem ausreichend Bewegungsfläche zur Verfügung steht und kein Transportverkehr besteht.
  • Alternativ kann der Transportweg verlegt werden.

Personenbezogene Maßnahmen

  • In diesem Beispiel wurden keine personenbezogenen Maßnahmen getroffen.