Editorial 1/2025

Hilfe nach traumatischen Ereignissen

Porträt von Dr. Stefan Hussy
Dr. Stefan Hussy

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember hat mich sehr erschüttert. Mein Mitgefühl gilt den Betroffenen, ihren Familien und allen, die vor Ort Hilfe geleistet haben oder Zeuginnen und Zeugen wurden. Ereignisse wie diese erschüttern das Sicherheitsgefühl der Menschen. Umso wichtiger ist, dass es ein Netz von Institutionen gibt, das Betroffene im Ernstfall unterstützt. Dazu zählt auch die gesetzliche Unfallversicherung. Denn ein Extremerlebnis wie dieses kann auch ein Arbeitsunfall sein – zum Beispiel, für die Mitarbeitenden der Rettungsdienste oder Menschen, die an einem Marktstand gearbeitet haben. Auch Menschen, die Erste Hilfe geleistet haben, stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

In diesem Fall bekommen Versicherte umfassende Leistungen – dazu gehört auch die therapeutische Unterstützung. Auch wenn sich erst später Folgen einstellen, die Unfallkassen und Berufsgenossenschaften sind für sie da. Sie geben ihnen in dieser schwierigen Zeit einen sicheren Raum, in dem sie Unterstützung und Trost finden können. Die psychologische Betreuung wird von erfahrenen Fachleuten durchgeführt, die auf Krisenintervention und Traumabewältigung spezialisiert sind.

Ereignisse wie Anschläge und große Unfälle ereilen uns stets unerwartet. Der Schlüssel für schnelle, unkomplizierte Hilfe für die Betroffenen ist die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure. Gerade mit den Opferbeauftragten des Bundes und der Länder sind enge Verbindungen gewachsen. Das gibt Sicherheit für Ereignisse wie in Magdeburg, von denen wir hoffen, dass sie sich nicht wiederholen, aber mit denen wir leider rechnen müssen.

Ihr Dr. Stefan Hussy

Hauptgeschäftsführer der DGUV

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