Wie reagieren deutsche Unternehmen auf die Folgen des Klimawandels? Diese Frage richtete das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) an Betriebsärztinnen und -ärzte sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Rund 38 Prozent der 418 befragten Personen stimmen völlig bis überwiegend zu, dass sich der Klimawandel in den letzten Jahren bereits auf die Arbeitsplätze und -tätigkeiten ausgewirkt hat. Weitere 34 Prozent stimmen dieser Aussage eher zu.
Fast die Hälfte sieht vor allem gesundheitliche Probleme durch Hitze am Arbeitsplatz und psychische Stressreaktionen wie beispielsweise Reizbarkeit, Aggressionen und Angst als große Risiken durch den Klimawandel bei der Arbeit. Jeweils etwa ein Drittel benennt aber auch häufigere Allergien, psychische Erkrankungen, Unfallrisiken aufgrund hitzebedingter Erschöpfung und hitzebedingtem Schlafmangel, durch Tiere übertragene Krankheiten, Unfallrisiken durch Unwetter und Flut oder Haut- und Augenschäden durch UV-Strahlung als negative Auswirkungen für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten.
Die Mehrheit der Unternehmen (fast 70 Prozent) hat deswegen schon Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels eingeführt oder plant dies zu tun. Vor allem werden Beschattungen und angepasste Arbeitskleidung genannt. Auch flexible Arbeitszeiten, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Sonnenschutzkleidung sowie -mittel werden häufig angeboten. Bei Unternehmen, die noch keine Maßnahmen umsetzen, sehen die Arbeitsschutzfachleute vor allem mangelndes Problembewusstsein (60 Prozent) als Grund.
Vom 12. März bis 30. April 2024 wurden 418 Personen, die sich im Betrieb mit Sicherheit und Gesundheit beschäftigen – vor allem Betriebsärztinnen und -ärzte sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit – online befragt. Durchgeführt und ausgewertet hat die Umfrage das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG).