Stolpern, ausrutschen oder stürzen – dafür reicht ein Schritt daneben, ungeeignetes Schuhwerk oder schlechte Sicht. Solche Unfälle passieren sehr häufig, deshalb fördert die DGUV das Forschungsprojekt ENTRAPon, das helfen soll, solche Unfälle mit künstlicher Intelligenz frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle (SRS-Unfälle) sind eine häufige und oft unterschätzte Gefahr bei der Arbeit. Sie können zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod führen. Sie sorgen in vielen Branchen für hohe Ausfallzeiten. Im Jahr 2022 ereigneten sich 165.420 SRS-Unfälle und 2.485 neue Unfallrenten wurden gemeldet.
Das Projekt ENTRAPon ist ein Forschungsprojekt zur Prävention von Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen am Beispiel von Unternehmen in der Stahlerzeugung und der Post- und Paketzustellung. Es wird von der Ruhr-Universität Bochum, der London South Bank University und der Hochschule Koblenz, unter Beteiligungen des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV, durchgeführt und von der DGUV gefördert. Es nutzt unter anderem virtuelle Realität als Trainingsmethode. Am Projekt nehmen Beschäftigte aus zwei Unternehmen teil, die in drei Trainingsgruppen aufgeteilt sind. Die ersten beiden Gruppen erhalten ein laufbandgestütztes Training mit verschiedenen Gangstörungen (virtuell oder mechanisch). Die letzte Gruppe, die Kontrollgruppe, bekommt kein solches Training. Alle Testpersonen absolvieren einen Parcours in einem Ganzkörpermessanzug. Dieser erfasst die Bewegungsdaten. Danach werden die Daten analysiert, um Beinahe-Sturzunfälle zu identifizieren. Dabei hilft eine KI.
Entstehen soll ein praktisches Warnsystem für den Arbeitsalltag, das beispielweise das individuelle Sturzrisiko vorhersagt. Die Integration solcher KI-gestützten Systeme zur Unfallprävention in die betriebliche Praxis kann Leben retten und Verletzungen verhindern. Davon profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen.