Der demografische Wandel stellt eine der größten Herausforderungen dar, mit der die Europäische Union (EU) konfrontiert ist. Auch an die Sozialversicherungssysteme werden neue Anforderungen gestellt. Doch wie können die langfristigen Folgen des Bevölkerungswandels sozial bewältigt werden? Mit einer gemeinsamen Stellungnahme möchten sich die Spitzenverbände der Deutschen Sozialversicherung Europavertretung (DSV) an der Diskussion beteiligen.
Der demografische Wandel schreitet voran. Wie in Deutschland ist diese Entwicklung auch EU-weit zu beobachten. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die EU-Kommission im Juni veröffentlicht hat. Der Bericht gibt Aufschluss über langfristige demografische Trends in Europa und weist auf die Triebkräfte und Auswirkungen des Wandels hin. Auf der Grundlage des Berichts wird die Kommission im Frühjahr 2021 ein Grünbuch veröffentlichen, mit dem sie eine Debatte über die langfristigen Auswirkungen der alternden Bevölkerung anstoßen möchte.
Die DSV begrüßt die Diskussion auf EU-Ebene. Für sie steht fest, dass die EU zur Modernisierung der Sozialpolitik beitragen muss. Die Europäische Säule sozialer Rechte biete hierfür einen guten Kompass. Dennoch weist die DSV in ihrer Stellungnahme auch auf Ergänzungen hin. Häufig geht aus ihrer Sicht eine durchschnittlich höhere Lebenserwartung mit einer steigenden Erwerbslebenszeit einher. Deswegen stellen präventive Ansätze zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit über das gesamte Arbeitsleben einen wichtigen Baustein dar.
Neben dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit ist auch die europaweite Zusammenarbeit bei der Forschung auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung bedeutend. Insbesondere die Digitalisierung biete hierfür Potenziale. Wie die Pandemie gezeigt hat, sind krisenfeste Gesundheitssysteme wichtig. Laut DSV müssen hierfür auch weiterhin ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.